Pilzesammeln mit Sternekoch Michael Kempf

 

Michael Kempf

Eine Lieblingsbeschäftigung der Deutschen im Herbst - Spaziergänge im Wald, zur Ruhe kommen, die letzten Sonnenstrahlen genießen und dabei entspannt Pilze sammeln.

Es ist wieder diese Jahreszeit. Eine kühle Brise aus dem Norden weht uns entgegen, es knistert unter den Füßen, die Blätter färben sich in rot, gold, lila: Der Herbst ist da!

Heute will ich nicht von Kälte, Regen und Matsch reden, denn Der Herbst hat auch sehr schöne Fassetten. Fragt man auf der Straße 10 Passanten nach ihrer Lieblingsjahreszeit, finden wir bestimmt auch eine Menge Herbstliebhaber. Denn wenn ich an Herbst denke, fallen mir sofort all die leckeren Dinge ein, die es wieder zum schlemmen gibt. Eintöpfe, Suppen, Kürbis, Nüsse, Äpfel, Pilze und vieles mehr.

Da komme ich nun endlich auch auf den Punkt. Heute möchte ich euch vom Pilzesammeln erzählen.

Berlin, wie ihr wisst ist ja eine sehr grüne Stadt und Brandenburg liegt gleich ums Eck. Dort ist es noch grüner, was heißt, hier findet man definitiv Pilze im Überfluss.

Was ihr unbedingt beim Pilzesammeln beachten solltet, ist das Tragen von langer Kleidung, feste Schuhe und das Mitbringen eines kleinen Handbuchs über Pilze, denn ihr wollt natürlich nur die sammeln, die essbar und vor allem genießbar sind. Gute Orte zum Sammeln wären der Grunewald, Falkensee, Müggelberge im Bezirk Treptow – Köpenick oder die schönen Wälder Brandenburgs.

Herbsttrompete (August bis November)

Den Namen hat der Pilz aufgrund seines trompetenartigen Körpers. Sie werden zwischen 3 und 12 Zentimeter groß. Die Schwarzen nennt man auch Totentrompete. Finden werdet ihr sie bereits im Sommer - meist sehr großflächig vor allem in Buchenwäldern. Die Herbsttrompete ist ein sehr leckerer Würzpilz, aber bitte aufpassen bei eingetrockneten oder erfrorenen Pilzen, denn hier ist die Gefahr der Lebensmittelvergiftung sehr hoch!

Echter Reizker oder Edelreizker (August bis November)

Diesen Pilz finden man unter Kiefern oder auch unter Wacholderheiden. Sein Hut wächst in einem Durchmesser von 10 bis 20 Zentimeter und ist ocker-orangefarben bis ziegelrot. Das Merkmal dieser Pilzart ist die nie dunkler färbende, aber grünende Milch und die silbrige Zonierung.

Stockschwämmchen (April bis November)

Diese Pilzsorte hat eine sehr gefährliche Ähnlichkeit mit dem Gift-Häuptling! Hier ist große Vorsicht gefragt, denn auch die Profis haben Schwierigkeiten ihn leicht zu unterscheiden, da sie sich nur im Stiel unterscheiden. Die Stockschwämmchen haben abstehende Schüppchen im dunklen Bereich des Stiels. Darüber ist ein hell-cremefarbener, glatter Stiel. Finden werdet ihr den Pilz in fast allen Wäldern. Der Piz ist ideal für eine leckere Suppe.

Pfifferling (Juni bis Oktober)

Hier müsst ihr jetzt schnell sein, denn den Pfifferling gibt es nur noch bis Oktober. Erkennen werdet ihr ihn an seinem Hut. Der ist zwischen drei und zwölf Zentimetern groß und wechselt im Wachstum seine Form von gewölbt über flach vertieft bis trichterförmig. Die Fruchtschicht hat mehrfach gegabelte Lamellen. Schon im Juni könnt ihr in Fichten- und Kiefernwäldern fündig werden. Dort wachsen sie viel und nesterweise tief im Moos. Pfifferlinge zeigten in den vergangenen Jahren einen starken Rückgang und sind deshalb eine geschützte Pilzart. Pfifferlinge dürfen nur für den Eigenbedarf gesammelt werden.

Schopftintling (Mai bis November)

Dieser Pilz hat viele Namen, wie Spargelpilz, Porzelantintling oder Tintenpilz sein Hut wächst bis zu 25 Zentimeter hoch. Den leckeren Speisepilz findet ihr über ein halbes Jahr von Frühsommer bis Spätherbst an Stellen wie, Auffüll- und Schuttplätzen, Acker-, Straßen- und Wegrändern in Gärten oder auf Fettwiesen. Bei diesem Pilz ist auch wieder etwas Vorsicht geboten, denn wenn der Pilz altert zerfließt er regelrecht und ist daraufhin ungenießbar.

Steinpilz (Juli bis November)

Der Steinpilz ist der Edelpilz unter den Pilzen. Für die meisten ist es der Dickröhling, der auch zu der Steinpilzart gehört. Er ist ein kräftiger, dickfleischiger Röhrenpilz, der gerne im Schatten unter Bäumen wächst. Finden werdet ihr den geschützten Pilz von Juli bis November.

 

So das waren so ziemlich meine Lieblingspilzarten. Was ich euch gerne noch auf den Weg geben möchte, ist wie ihr am besten die Pilze erntet. Zuerst möchte ich euch bitten, nehmt nur die Menge mit, die ihr auch wirklich zeitig verzehren werdet. Je frischer der Pilz, desto besser. Sammelt sie in einem kleinen Körbchen und nicht in einer Tüte. In der Tüte fangen Pilze zu schwitzen an und verderben schnell. Nun, wie pflügt man nun einen Pilz. Da gibt es viele Varianten. Schneiden, rausdrehen oder gleich mit der ganzen Wurzel. Nun ja ich empfehle entweder schneidet oder dreht sie behutsam aus der Erde.

Viel Spaß beim Pilzesammeln!