Berlinale 2019 – eine Ära geht zu Ende

 

Nach 18 Jahren Berlinale überreicht Dieter Kosslick nach der 69. Berlinale in Berlin das Zepter an Carlo Chatrian.

18 Jahre lang lief Dieter Kosslick den roten Teppich auf dem Marlene-Dittrich-Platz runter. 18 Jahre brachte uns Herr Kosslick als Leiter und Geschäftsführer der Berliner Filmfestspiele für 10 Tage im Jahr Glanz und Glamour aus der Filmbranche in die deutsche Hauptstadt. Sein Markenzeichen, der Hut und der rote Schal, denn im Februar kann es richtig kalt werden und Herrn Kosslick halten auch keine -15 Grad Celsius auf, um seine Schützlinge wie Meryl Streep, Antonio Banderas, Tilda Swinton und Co. den roten Teppich entlang zu begleiten. Wie er das schafft? Mit ausreichend Hülsenfrüchte und Gemüse. Ingwerwasser, Ingwerzitronenwasser und Yoga sind sein Geheimnis und die jährliche Grippeimpfung, sagt er.

Melancholie und Wehmut begleiten ihn während der Vorbereitungen seiner letzten Berlinale, doch viel Zeit zum Nachdenken gibt es nicht. Auf die Tränendrüse wird am letzten Tag gedrückt, sagt er. Dieter Kosslick hat in den vergangenen 18 Jahren viel bewegt, die Berlinale zählt mittlerweile zu den wichtigsten Film Festivals der Welt und er hat den deutschen Film prominent im Wettbewerb platziert. 6000 junge Menschen begannen ihre Filmlaufbahn in Berlin am Talent Campus, den Kosslick während seiner Berlinalelaufbahn ins Leben gerufen hatte. Dieses Jahr wird Herr Kosslick bereits von seinem Nachfolger Carlo Chatrian (47 Jahre, Filmkritiker) begleitet. Heißt dieses Jahr gibt es zum 18jährigen Jubiläum von Dieter Kosslick eine Doppelspitze – wir sind gespannt, was für Überraschungen auf uns zukommen werden.

Zum 69. Mal findet dieses Jahr die Berlinale statt. Charlotte Rampling erhält für ihr Lebenswerk den Goldenen Ehrenbär. Festivalchef Dieter Kosslick verkündete, „Mit ihrer Arbeit steht sie für ein unkonventionelles und aufregendes Kino.“ Charlotte Rampling wirkte seither in mehr als 100 Filmen und Fernsehsendungen mit und hatte bereits Ende der 60er ihren Karrieredurchbruch mit dem Film „die Verdammten“ (La caduta degli).

Internationale Berlinale Jury 2019

Auch ist die Spitze der Berlinale Jury wieder top besetzt. Juliette Binoche, die vor 22 Jahren für den Film „The English Patient“ den Silbernen Bären verliehen bekam wird dieses Jahr Jurypräsidentin sein.

Justin Chang, amerikanischer Filmkritiker und Kolumnist der Los Angeles Times wird ebenfalls ein Mitglied der Berlinale Jury 2019 sein.

Sandra Hüller, die die Schauspielkunst an der Berliner Hochschule erlernte und 2006 mit dem Kinofilm „Requiem“ ihren Filmdurchbruch hatte und dafür den Silbernen Bären erhielt, verstärkt das Berlinale Team.

Sebastián Lelio, Regisseur aus Chile gelang der internationale Durchbruch mit dem Film „Gloria“. Dieser gewann unter anderem den Silbernen Bären für die Hauptdarstellerin Paulina García. 2017 erhielt er für das beste Drehbuch „Una mujer fantástica“ den Silbernen Bären.

Rajenda Roy ist seit 2007 leitender Filmkurator des Museum of Modern Art in New York und besitzt Film Festival Know-How im Auswahlkomitee und war bereits mehrfach Mitglied in unterschiedlichen Jurys.

Trudie Styler startete ihre Karriere als Hauptdarstellerin der Royal Shakespeare Company und war in diversen Rollen im Fernsehen und Kino zu sehen. Seit 1990 produziert Styler Filme und wurde mit der Dokumentation „Moving the Mountain 1995 auf der Berlinale mit dem Preis der Ökumenischen Jury ausgezeichnet.

Die internationale Berlinale Jury verleiht jedes Jahr den bedeutendsten Preis der Berlinale – den Goldenen und den Silbernen Bären. Diese zählen zu den renommiertesten Auszeichnungen der Filmbranche.

Sehr geehrter Herr Dieter Kosslick, wir wünschen Ihnen zur Volljährigkeit Ihrer Berlinale-Karriere alles erdenklich Gute, auch wenn es wuselig wird, hoffen wir, Sie haben den ein oder andren Moment zum Durchatmen und vor allem zum Genießen!